Mittendrin.

82. Telgter Krippenausstellung

Sa. 5. November 2022 bis So. 22. Januar 2023

„Mittendrin: Hoffnung“ von Annette Hiemenz
Foto: Stephan Kube, Greven

 

Was bedeutet es, wenn die christliche Weihnachtsbotschaft mittendrin sein soll? Das zeigen über 100 Künstlerinnen und Künstler in der 82. Telgter Krippenausstellung. Sie haben Gemälde, Skulpturen, Figurenkrippen mit Stall, Kunstinstallationen, Lichtkunst und vieles mehr geschaffen.

 

Einige Themen sind in dieser Ausstellung besonders:

Das erste ist der Do-it-Yourself-Trend (DIY). Corona hat dem DIY einen großen Zuwachs beschert. Menschen hatten wieder Zeit, sich mit dem Thema des Selbermachens zu befassen. Die DIY-Bewegung ist mit einer kritischen Konsumhaltung verbunden, sodass Nachhaltigkeit und Upcycling eine wichtige Rolle spielen. In der Ausstellung wurde daher aus Plastiktüten gehäkelt, leere Tuben wurden zu einem Mobile verarbeitet und Glasflaschen geschmolzen und mit modellierten Tonköpfen zu Krippenfiguren verarbeitet.
Ein zweiter Themenkomplex schließt hier direkt an: gesellschaftliche Transformationsprozesse wie Klimawandel, die Auseinandersetzung mit der Coronapandemie und der Krieg in der Ukraine. Die Krippenausstellung bietet gerade zu diesem Spektrum viele Arbeiten, in denen die politischen Fragen mit der christlichen Weihnachtsbotschaft vom friedlichen und gerechten Zusammenleben der Menschen verbunden werden. „Mittendrin – Hoffnung“ heißt beispielsweise die fein gearbeitete Krippendarstellung von Annette Hiemenz. Ihre Szenenkrippe spielt im Ahrtal vor einer zerstörten Brücke. Davor treffen die Helferinnen und Helfer auf die Heilige Familie. Die Telgterin Margret Unnewehr hat „Mittendrin – die Geburt“ gestaltet. Die Arbeit nimmt auf den Krieg in der Ukraine Bezug. Das weinende Kind inmitten von Hochhäusern trägt die Krippenszene auf der Zunge, gleichsam als gute Nahrung und Hoffnung im Krieg.

Wie immer bietet die Telgter Krippenkunst Ausstellung überraschende und außergewöhnliche Darstellungen. Hier ist die Szenenkrippe des Bocholters Alex Furtmann mit dem Titel „Jesus 6. Geburtstag“ zu nennen. Aus dem Holz und den Kupferschindeln der abgerissenen Bocholter Kirche sägte er unter der Lupe 23 Szenen aus, die die Lebensgeschichte Jesu zeigen. Außergewöhnlich ist auch die Rauminstallation der Gruppe tx 02. Sie umspinnt mit roten Fäden eine Krippe, die in Tunscherentechnik hergestellt wurde. Ein besonderes Raumerlebnis bietet auch die Scherenschnitt-Krippe von Franz Klein-Wiele vor dem Telgter Hungertuch. Schließlich beeindruckt auch die Installation von Jörg Henning: Das große Kreuz wirft seinen Schatten auf die kleine Krippe in der Nussschale. Der Schatten des Strohs bildet eine Dornenkrone. Traditionelle Krippendarstellungen runden das Gesamtbild der Ausstellung ab.

Für weiteres Bildmaterial schauen Sie gerne in unserem Newsroom vorbei!

„Scherenschnitt-Krippe“ von Franz Kleine-Wiele
Foto: Stephan Kube, Greven

Ausschnitt „Jesus 6. Geburtstag“ von Alex Furtmann
Foto: Stephan Kube, Greven