„Was Leiden schafft“

 

„Was Leiden schafft“

2. März bis 7. April 2024

 

             Christuskopf, Fettkreide auf Papier, 2016, Heinz Schößler (*1942)

              Foto: Heinz Schößler

Ich glaube in der Kunst nicht an Ergebnisse, sondern nur an den permanenten Prozess des Formenwandels. Malerei, Graphik, Collage, Plastik und Photographie interessieren mich dabei nur insofern, als sie mir dienlich sind, Formen zu realisieren. Einzig die Formen und ihr Bedeutungswechsel im jeweils gewählten Medium haben mein Interesse. Ich versuche aus Etwas etwas anderes zu machen, denn in meiner Vorstellung bezieht sich alles auf alles und alles kann alles bedeuten.

Axel Vater

Was Leiden schafft

Leiden ist Teil der Conditio humana. Identitäts- und sinnstiftend wird es im Christentum durch die Passion Christi und den Erlösungstod am Kreuz.

Die Kabinett-Ausstellung „Was Leiden schafft“ präsentiert Arbeiten von drei zeitgenössischen Künstler:innen, die sich mit dem Leiden Jesu, menschlichem Leiden an sich und dem Leiden der Natur auseinandersetzen. Dabei treten Arbeiten der Kölner Textilkünstlerin Veronika Moos (*1961) in Trialog mit Gemälden und Zeichnungen von Heinz Schößler (*1942) sowie Objektkästen und Skulpturen von Axel Vater (*1949 †2014).

Veronika Moos hat „freie Bildende Kunst“ an der Akademie für Bildende Künste in Mainz studiert. Sie lebt und arbeitet als freischaffende Künstlerin in Köln, Frankreich und in der Eifel. Ihr bevorzugter Werkstoff ist das Textile. Daneben verwendet sie aber auch Fundmaterialien aus der Natur für ihre Werke.

In ihrer Arbeit „Vera icon“ unternimmt Veronika Moos eine Selbstbefragung durch Porträts besonderer Art. Ein Bezug zur Legende der hl. Veronika ist allein schon durch den Vornamen der Künstlerin gegeben. Die hl. Veronika soll Christus auf seinem Weg nach Golgatha ein Tuch gereicht haben, um Schweiß und Blut vom Gesicht abzuwischen. Dabei soll sein Antlitz auf wundersame Weise einen Abdruck auf dem Tuch hinterlassen haben. In Anlehnung an dieses Vorbild hat Veronika Moos auf verschiedenen Tüchern Abdrücke von ihrem Gesicht geschaffen, die in einer Projektion übereinander gelegt sind und den Versuch einer Annäherung an das wahre Ich unternehmen.

Heinz Schößler begann bereits als Kind zu zeichnen. Später studierte er in Köln Pädagogik und Kunst. Neben seinem Beruf als Lehrer hat er sich intensiv der Malerei gewidmet. Durch den Prozess des Malens an sich findet Heinz Schößler zu sinngebender Gestaltung. Häufig oszillieren seine Gemälde, für die er Acrylfarben verwendet, zwischen Figuration und Abstraktion. Immer wieder setzt sich der Künstler in seinen Werken mit der Passion Christi auseinander.

Axel Vater studierte an der Staatlichen Akademie in Düsseldorf. Anschließend lebte er als freischaffender Künstler in Düsseldorf und später in Krefeld. Das Œuvre von Axel Vater umfasst Grafik, Malerei, Plastik, Objektkunst (Bildkästen), Collage und Fotografie. In seinen Arbeiten herrscht die Erfahrung von Leid, Schmerz, Tod und Vergänglichkeit vor. Sie zeugen aber auch von Neubelebung, Wachstum und Substanzverwandlung. Als thematisches Leitmotiv im Werk von Axel Vater ist das Erdulden auszumachen.