Fußball lässt sich als kulturelles Phänomen mit Ähnlichkeiten zur religiösen Praxis betrachten: das ritualisierte Verhalten von Fußballfans, die als Fan-“Gemeinde“ gemeinsame „Choräle“ anstimmen, sonntags zum Stadion „pilgern“ oder einzelne Spieler als „Fußballgott“ verehren.

Darüber hinaus haben viele Fußballvereine einen realen Bezug zu Kirche und Religion: Die katholischen Jugendlichen der Dreifaltigkeitsgemeinde in Dortmund haben seit 1906 regelmäßig auf den Feldern und Wiesen rund um den Borsigplatz Fußball gespielt. Nachdem mit dem neuen Kaplan immer wieder Konflikte um das Bolzen und Kicken aufkamen, wurde schließlich Borussia Dortmund 1909 als eigenständiger, von der Gemeinde unabhängiger Fußballverein ins Leben gerufen.